Zurück
Ihre gewählte Nachricht :
Datum : 15.05.2014

Titel :
Allg. Zeitung Mainz: Kaltschnäuzig / Kommentar zum Grubenunglück in der Türkei

Meldung : Mainz (ots) - Wer seine politischen Gegner mit Knüppeln, Tränengas und Wasserwerfern bekämpft, statt sich mit ihnen, wie es sich für eine Demokratie gehört, politisch auseinanderzusetzen, kämpft entweder ums politische Überleben oder er ist sich sicher, dass die Mehrheit der Menschen hinter ihm steht. Im Fall des türkischen Ministerpräsidenten Erdogan ist leider Letzteres der Fall. Die Wähler haben ihm das erst kürzlich eindrucksvoll bestätigt. Denn er ist in ihren Augen der, der dem Land wieder Würde gegeben hat und dafür sorgt, dass es ihnen gut geht. Selbst nachweisbar massive Korruption sehen sie ihm bereitwillig nach. Wird das katastrophale Grubenunglück, bei dem möglicherweise bis zu 300 Menschen umgekommen sind, zu einer Wende führen? Es ist nämlich zweifelsfrei die Politik seiner Regierung, die dafür verantwortlich ist, dass türkischen Kohlegruben so schnell zu Todesfallen werden. Sie tut rein gar nichts, um die Eigentümer dazu zu bringen, auch nur die elementarsten Sicherheitsstandards einzuhalten. Das kommt jedoch keineswegs von ungefähr. Denn es waren Erdogan und seine Gefolgschaft, die die Gruben an die verkauft haben, die seiner Partei und Familie nahestehen. Folgerichtig muss er auch die Hand über sie halten. Erdogans Auftritt vor Ort, bei dem er die Dimension des Unglücks kaltschnäuzig zu relativieren suchte, belegt dies auf schaurige Weise. Wann werden seine Wähler endlich merken, dass Erdogan keineswegs der Heilsbringer ist, für den sie ihn halten, sondern ein korrupter Diktator, der ohne zu zögern über Leichen geht, wann immer es ihm nutzt? - Hoffentlich bald! OTS: Allgemeine Zeitung Mainz newsroom: http://www.presseportal.de/pm/65597 newsroom via RSS: http://www.presseportal.de/rss/pm_65597.rss2 Pressekontakt: Allgemeine Zeitung Mainz Florian Giezewski Regionalmanager Telefon: 06131/485817 desk-zentral@vrm.de

Sender : Homepage