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| Datum : | 29.04.2014 |
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Allgemeine Zeitung Mainz: Tag zum Abschalten / Kommentar zum 1. Mai |
| Meldung : | Mainz (ots) - Macht ja nichts. Ist ja nicht schlimm, wenn neben dem 3. Oktober, dem Tag der deutschen Einheit, mit dem 1. Mai ein weiterer weltlicher Feiertag im Kalender bestehen bleibt. Einer im Frühjahr, einer im Herbst - so ist die Symmetrie schönstens gewahrt. Das klingt im ersten Moment ziemlich beliebig. Und ein bisschen ist es das auch. Denn dass der 1. Mai seine Funktion als Tag der Arbeit, gar als ein Kampftag für die Durchsetzung von Arbeitnehmerrechten längst verloren hat, darüber braucht gar nicht mehr diskutiert zu werden: Es ist einfach so. Auch die Versuche der Gewerkschaften, mit Remmidemmi und aufgehübschten Parolen - in diesem Jahr mit etwas so Zündendem wie dem Slogan "Gute Arbeit, soziales Europa" - einen zeitgemäßen Rahmen zu schaffen, sind eher rührend als ernst¬zunehmen. Und die Bemühungen wohlmeinender Bedenkenträger, die sozialen Missstände in der Dritten und Vierten Welt zu den eigenen zu machen, sind ebenfalls nichts als Zeugnisse der Hilflosigkeit. Nein: Einen Tag der Arbeit braucht in unseren Breiten niemand mehr. Aber einen 1. Mai. Wo das Berufsleben vor lauter Wohlorganisiertheit bis tief ins Privatleben hinein ausgreift, wo ein Wegtauchen selbst am Wochenende für Viele immer schwieriger wird und der vor Jahrzehnten mahnend von George Orwell beschriebene Big Brother längst im privaten Smartphone mit am Frühstückstisch sitzt - in einer solchen Zeit sollte dieser 1. Mai tatsächlich als schnöder Abschalttag fortdauern. Dabei kann er getrost weiter Tag der Arbeit heißen:Einen Namen muss das Kind schließlich haben. OTS: Allgemeine Zeitung Mainz newsroom: http://www.presseportal.de/pm/65597 newsroom via RSS: http://www.presseportal.de/rss/pm_65597.rss2 Pressekontakt: Allgemeine Zeitung Mainz Sina Schreiner Newsmanagerin Telefon: 06131/485980 online@vrm.de |
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