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Datum : 02.05.2014

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LKA-BW: Sicherungstechnik und aufmerksame Bürger verhindern Einbrüche: Im Jahr 2013 wurden so über 2.500 Einbrüche vereitelt

Meldung : Stuttgart (ots) - Kaum ein Delikt beeinträchtigt das Sicherheitsgefühl der Bevölkerung so nachhaltig wie der Wohnungseinbruch. In den vergangenen Jahren verzeichnete die Polizeiliche Kriminalstatistik stetig steigende Fallzahlen. Nun hat das LKA erstmals eine Auswertung erstellt, wie sich Sicherungstechnik und Zivilcourage auf das Einbruchsgeschehen auswirken. "Unsere Auswertung belegt, dass sich die Investition in Sicherungstechnik und engagiertes Bürgerverhalten lohnen. Denn so konnten allein im Jahre 2013 über 2500 Einbrüche verhindert werden", sagt LKA-Präsident Dieter Schneider. Landesweit klären kriminalpolizeiliche Beratungsstellen vor Ort die Bevölkerung auf und geben Tipps, um Einbrüche zu verhindern oder zumindest zu erschweren. "Je länger ein Täter braucht, um in das Objekt einzudringen, desto höher ist auch sein Entdeckungsrisiko. Die Erfahrung zeigt, dass häufig nicht nur eine einzelne Sicherungsmaßnahme die Einbrecher scheitern ließ, sondern dass oft mehrere Faktoren, etwa der Sicherungstechnik in Kombination mit aufmerksamen Zeugen, eine entscheidende Rolle spielten", so Dieter Schneider. Um die Wirksamkeit von Präventionsmaßnahmen aufzuzeigen, haben die kriminalpolizeilichen Beratungsstellen sämtliche Einbrüche des Jahres 2013 ausgewertet, die dank Sicherungstechnik und aufmerksamer Bürgerinnen und Bürger verhindert wurden. Insgesamt 2.554 Einbrüche konnten so vereitelt werden, in 103 Fällen konnte die Polizei die Täter sogar auf frischer Tat festnehmen. Auffällig ist, dass die Täter weitaus häufiger an den mechanischen (2.223 Mal) als an den elektronischen Sicherungen (292 Mal) scheiterten. Bemerkenswert ist zudem auch, dass rund 400 Einbrüche durch das richtige Verhalten aufmerksamer Zeugen, meist im Zusammenspiel mit vorhandener Sicherheitstechnik, vereitelt wurden. In über 100 Fällen war es ausschließlich der Zivilcourage aufmerksamer Bürgerinnen und Bürger zu verdanken, dass ein Einbruch verhindert wurde. Fallbeispiele 1. Einbrecher scheitern an einem gesicherten Fenster Durch Hebelgeräusche an einem Anwesen in Karlsruhe wurde eine Frau in ihrem Schlaf gestört und auf einen Einbruchsversuch aufmerksam. Sie verständigte die Polizei. Diese traf im Vorgarten des Anwesens einen Einbrecher an, der gerade ein Küchenfenster aufhebeln wollte und nahm ihn fest. Die vom Wohnungsinhaber zusätzlich angebrachte Fenstersicherung hatte den Einbrecher aufgehalten. 2. Aufmerksame Nachbarn alarmieren die Polizei Kurz vor vier Uhr nachts bemerkte eine Anwohnerin Klopfgeräusche am Wohnanwesen der Nachbarn in Walzbachtal (Landkreis Karlsruhe), die sich zu dem Zeitpunkt im Urlaub befanden. Sie konnte feststellen, dass sich drei Personen mit Taschenlampen an dem Anwesen zu schaffen machten. Eine Person war bereits in das Anwesen eingedrungen, eine weitere Person stand "Schmiere". Mit Eintreffen der Polizei flüchteten die Täter. Sie hatten ein Fenster zum Balkon aufgewuchtet und waren ins Arbeitszimmer eingestiegen. Anschließend durchsuchten sie das Arbeits- und Schlafzimmer. Durch sofort eingeleitete Fahndungsmaßnahmen konnte ein mutmaßlicher Einbrecher festgenommen werden. 3. Einbruchsmeldetechnik verhindert Einbruch Zwei unbekannte Täter gelangten in Satteldorf (Landkreis Schwäbisch Hall) über ein Firmengelände, an dem sie den 1,8 Meter hohen massiven Metallzaun an zwei Stellen durchtrennten, zu der von der Straße abgewandten Seite eines Einkaufsmarktes. Danach verdrehten sie die Überwachungskamera und setzten die Außenbeleuchtung durch Abzwicken der Kabel außer Betrieb. Ein gut gesichertes Seitenfenster, Massivgitter mit zusätzlicher Sicherung durch zwei über die Seiten reichenden Metallbänder, wurde mit einem Werkzeug angegangen und das dahinter befindliche Fenster mit brachialer Gewalt aufgehebelt. Beim Öffnen des Fensters wurde aber ein Alarm, der zur Flucht der Täter führte, ausgelöst. Das LKA empfiehlt zur Einbruchsprävention: Sichern Sie Ihr Zuhause. Schon einfache technische Maßnahnahmen können das Einbruchsrisiko erheblich reduzieren: - Schließen Sie Ihre Haustüren immer ab. - Verschließen Sie immer Fenster, Balkon- und Terrassentüren. - Denken Sie daran: Gekippte Fenster sind offene Fenster. - Verstecken Sie Ihren Schlüssel niemals außerhalb der Wohnung. - Wenn Sie Ihren Schlüssel verlieren, wechseln Sie den Schließzylinder aus. - Achten Sie auf Fremde im Haus oder auf dem Nachbargrundstück. - Geben Sie keine Hinweise auf Ihre Abwesenheit. Weitere Infos finden Sie unter: www.k-einbruch.de Empfehlungen für "aufmerksame Nachbarn": - Achten Sie bewusst auf gefährdende und verdächtige Situationen. Teilen Sie verdächtige Wahrnehmungen der Polizei mit. - Halten Sie in Mehrfamilienhäusern den Hauseingang auch tagsüber geschlossen. Prüfen Sie, wer ins Haus will, bevor Sie den Türöffner drücken. - Achten Sie auf Fremde im Haus oder auf dem Nachbargrundstück und sprechen Sie sie an. - Sorgen Sie in Mehrfamilienhäusern dafür, dass Keller- und Bodentüren stets verschlossen sind. - Betreuen Sie die Wohnung länger abwesender Nachbarn, indem Sie z.B. den Briefkasten leeren. Es geht darum, einen bewohnten Eindruck zu erwecken. - Alarmieren Sie bei Gefahr (Hilferufe, ausgelöste Alarmanlage) und in dringenden Verdachtsfällen sofort die Polizei über Notruf 110. - Der Notruf ist von jedem Münz- oder Kartentelefon kostenlos - ohne Münzen oder Telefonkarte - möglich; beim Handy jedoch nur mit betriebsbereit eingelegter SIM-Karte. Zudem können Sie sich bei einer polizeilichen Beratungsstelle neutral und kostenlos beraten lassen. Die nächstgelegene Beratungsstelle finden Sie unter: http://www.polizei-beratung.de/ OTS: Landeskriminalamt Baden-Württemberg newsroom: http://www.polizeipresse.de/pm/110980 newsroom via RSS: http://www.polizeipresse.de/rss/dienststelle_110980.rss2 Rückfragen bitte an: Landeskriminalamt Baden-Württemberg Horst Haug Telefon: 0711 5401-3012 E-Mail: pressestelle-lka@polizei.bwl.de http://www.polizei-bw.de/

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